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2011-12-09

Kunst AG.

Zwei Jungs erfinden eine Stadt. Sie zeichen den Stadplan auf A3-Blättern. Mit Bleistift und Buntstift. Sechs Blätter haben sie schon gekachelt. Es sollen mindestens neun werden.

Ein Mädchen entwickelt gerade modezeichnend eine Sommerkollektion. Sie wird sie dann nähen und es wird eine Modenschau als Film geben. Model und Kamerafrau stehen in den Startlöchern.

Außerdem werden Mangazeichnungen in großen Mengen produziert. Und Grafiti.

Dann gibt es Einzelgänger und -innen, die still vor sich hin produzieren und es keinem zeigen.

Und einen Kerl, der seine krausen Gedanken in seltsamen Diagrammen zu bändigen soll. Und es zumindest versucht.

Ansonsten diskutieren wir über Macciavelli und Justin Bieber.

2010-11-06

Jedem seine Kunst.

Und warum gibt es Kunst frug ich nochmal und leere, erstaunte Gesichter schauten von ihren Handys auf. Na, Kunst gibt Sinn, und ist wertvoll und schön und sieht gut aus und gefällt mir und ist cool und.

Wenn jeder sich also den Grund, warum es Kunst gibt beliebig ausdenken kann, so räsonierten wir, dann könne man es ja auch, aus Zeitersparnis einfach ganz lassen, einen Grund zu finden.
Aber warum gibt es dann Kunst, und es fing wieder an, das sich etwas Anstrengung in die Gesichter schlich.

Und dann kam er, der Satz, auf den ich gehofft hatte.


"Kunst liegt im Auge des Betrachters"

Sozusagen: Der eine mag Ellsworth Kelly, der andere Thomas Kinkade.


So? sagte ich. Wenn also der Betrachter ausschließlich bestimmt, was Kunst ist, Kunst also relativ ist, und zwar vollständig relativ zum Betrachter, wie kann ich dann wissen, ob Kunst überhaupt existiert? Wenn ich etwas als Kunst identifiziere, mit Begründung, Argumenten, Gefühl und all das, und jemand anderes sagt:

Nein.


Wie kann ich dann wissen wer recht hat? Ob überhaupt jemand recht hat?

Also wenn da was ist, das unter Kunst verhandelt wird, und darüber besteht kein Zweifel, dann kann das nicht vollständig relativ sein. Dieser Augen-Satz ist eine auf die Kunst angewandte Variante des Satzes, der seit den 60ern aus der Diskussion über das alles und den ganzen Rest nicht verschwunden ist, eine Tatsache, die mich immer wieder verdutzt.


"Alles ist relativ"


Es geht nicht. Der Satz (und damit auch die Augen-Satz-Variante) zerstört sich selbst. Denn er ist NOTWENDIG eine absolute Aussage. Wenn nur fast alles relativ ist, dann gibt es etwas absolutes, einen Nullpunkt im Koordinatensystem, den es zu finden gälte, koste es was es wolle, denn dort besteht Hoffnung auf Wahrheit.

Wenn der Satz aber eine absolute Aussage ist, ist nicht alles relativ.



So einfach und zur Denkfaulheit einladend UND die Hoffnung zerstörend ist das alles und der ganze Rest NICHT.

Wo und wie hat man die Chance, absolutes zu identifizieren? Und wie kann man sich da sicher sein, da ja absolutes per Definitionem etwas Gesetztes ist, also nicht beweisbar sein kann und darf (dann wäre es ja relativ zu den Beweisen).

Wir brauchen eine Konstruktion, die so etwas ist wie "risikoarmes Vertrauen aufgrund von starken Indizien".

Und wenn man die für Kunst finden kann, dann sollte sie auch für das alles und den ganzen Rest zu finden sein.

Denke ich. Aber vieles davon ist noch Baustelle.

Vieles.

2010-09-29

Signifikat und Signifikant und nach zu wenig Schlaf früh am Morgen.

Naja, und heute, heute morgen haben wir dann über Signifikat-Signifikant-Beziehungen geredet, was macht etwas zu einem Zeichen für etwas anderes, wieso ist die Übergabe einer Rose eine Liebeserklärung, ist die Rose am Stock genauso ein Symbol für eine Liebeserklärung oder nicht, nein ist sie nicht, eine Rose an einem Stock ist eine Rose, jaja eine Rose, also ist der fremde, oft dysfunktionale Kontext, also das die Rose nicht mehr am Stock ist, notwendig aber nicht hinreichend, denn es könnte ja auch eine Tulpe sein. Was ist überhaupt ein Zeichen beschlossen wir dann zu bedenken, denn es ist doch seltsam, dass die Zeichen, die zur Kommunikation (Sprache, Schrift, Morsezeichen, whatever) notwendig sind, nicht einfach einfach bleiben, sondern eigentlich immer die Tendenz haben komplexer und subtiler zu werden, warum ist das so, fragten wir uns, und naja, dachten wir uns, wenn die Zeichen einfach wären und einfacher würden, müsste doch eigentlich auch die Kommunikation einfacher werden, Funkersprache und Bundeswehrkommandos quasi, ja, das wäre einfacher, kälter und toter, ja, und das wäre genau das Problem, zu dem die Komplexität die Lösung wäre, denn, das Leben, und das gilt es zu bezeichnen, ist nicht einfach, und Umberto Eco, aber das verschwieg ich, um nicht alles noch komplizierter zu machen, sprach ja immer von der Kunst als epistemologischer Metapher, also der Kunst als erzählendem Weltgleichnis, das aus Zeichen gebaut ist, Zeichen also sind etwas, das auf etwas anderes zeicht, und das Versprechen zu vereinfachen gar nicht erst macht und in diesem zeigen auf etwas anderes dem Enträtseler des Zeichens in der Mühe, zu enträtseln, INTENSITÄT schenkt, einen Moment von gespürtem Leben übergeben vom Verrätseler, dem Hersteller des Zeichens, dem Tänzer, dem DJ, dem Maler, dem Zeichner, und DAS, beschlossen wir, für die Antwort zu halten, auf die Frage, warum die Zeichen immer wieder abgewandelt verschachtelt zitiert und gewandelt werden, nämlich um den Erhalt der Intensität des Momentes aufrechtzuerhalten da die Wirkungskraft nachlässt wie die von Heroin und nur so ist das Vorangehen der Zeichenfindung in der KunstMusikTanzLiteratur zu erklären als verzweifelt gelingender Versuch, die Intensität in konstantem Fluss zu halten etwa so wie ein Gedicht von Herrn Rilke in seiner Zeichenhaftigkeit einen Moment großer großer großer Intensität vermitteln kann, so, so dachten wir, ist ein Kernattribut des Zeichens zu sehen, das es überraschenderweise durch Umständlichkeit verlebendigt.



Darüber, warum der Satz "Kunst ist im Auge des Betrachters" genau in jenen Augen explodiert, darüber berichte ich ein anderes Mal.


Und Kommasetzung ist ein Arschloch.

2010-06-30

Denn da hängt schon eine.

Das Wetter ist sonnig und heiß. Das bleibt nicht ohne Wirkung. Da findet man Damen, die sonst eher unerlaubt meine Nerven belästigen, plötzlich sonnig und heiß.

Ich finde, es lohnt sich, die Jahreszeiten aus der Perspektive eines milde resignierten Theaterkritikers zu betrachten, der überrascht fest stellt, dass er immer noch zu begeistern ist. Weniges beeinflusst meine Laune so wie das Wetter. Oder genauer, das Licht.

Ach, Licht.

Dazu sollte ich vielleicht erwähnen, dass ich mich, obwohl ich mich zur Zeit in einer eher schattigen Situation befinde, außergewöhnlich, übernatürlich geradezu, gelassen fühle.

Nun bin ich kein Theaterkritiker.


Ich bin Maler und Zeichner.
Was mich sehr beschäftigt zur Zeit: Die Behauptung, nichts sei dem Menschen zugänglich ohne Erzählung. Ich glaube, dass das stimmt. Und das bedeutet, dass statische, bildende Kunst immer narrativ ist. Erst wenn man eine zuvor beschlossene Erzählung in ein Werk zwingt, fliegt einem die Kunst um die Ohren und gerinnt zu Kitsch. Das bedeutet wahrscheinlich, dass man als Zeichner und Maler die Zeichen, die man setzt, als Anker für Erzählung begreifen MUSS, ohne eine Erzählung daran zu hängen. Denn da hängt schon eine.

Aber ich bin noch nicht fertig mit denken.

2010-06-24

Nicht zu empfehlen.

"Im Prinzip ist jede Zeichnung eine Landkarte." Ich weiß, ich weiß, ich wiederhole mich. Aber man möge doch kurz mal ernst nehmen, was das heißt. Das bedeutet nämlich, dass eine Reihe von Kollisionen, Reibungen und Asynchonitäten im Leben an sich und überhaupt durch Zeichnung strukturiert werden können, dass Lösungen sichtbar und damit möglich werden.

Ich möchte hiermit Zeichnung ausdrücklich nicht als therapeutisches Werkzeug empfehlen, ich halte Rohrschach et al. nur sinnvoll für Leute, die nicht verstehen oder wissen, wie Assoziation funktioniert. Zeichner gehören aus ihrer Tätigkeit heraus nicht zu dieser Gruppe.

Ich möchte nur vorschlagen, Zeichnung zu begreifen als ein valides Navigationsinstrument in fast allen unübersichtlichen Angelegenheiten, UND NICHT NUR ALS KUNSTFORM!!!

Als Kunstform ist sie sehr schwer, sehr selten gute Kunst und IMMER still und leise.Und damit künstlerkarriere-untauglich. Nicht zu empfehlen.

Außer man ist Klarheit interessiert.
Außer man ist an Struktur interessiert.
Außer man ist an Problemen interessiert,
UND man ist an deren Lösungen interessiert.

Außer man ist an Kunst interessiert.

2010-05-17

Wichtige Fragen.

Was mir immer mehr gefällt: Zu beobachten, dass Kunst, die sich um Fragen, vielleicht sogar wichtige Fragen dreht, den Kollaps von Markt ziemlich ungerührt an sich vorrüber gehen lassen wird.



Es. Geht. Nicht. Um. Markt.
Es. Geht. Nicht. Um. Geld.


NICHT.

Update:

Ich glaube, es geht noch nicht mal um die neue Währung Aufmerksamkeit. Die ist, genau wie Geld ein Kollateralbonus, wenn man seine Arbeit gut macht, oder dies zumindest überzeugend versucht.


Wie macht man seine Arbeit gut?

Mein derzeitiger Forschungsstand: Wahrheit und Liebe ausbalancieren.

Und man startet entweder bei liebloser Wahrheit oder liebevoller Lüge.



Still a long way to go.

2010-04-23

Ganson.




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2010-02-08

Keep it simple, stupid.



Ja, Kinder, so einfach ist das. Bringt zwar niemanden irgendwie weiter, aber wir verstehn uns, nä?

Wird langsam Zeit, mit diesem Schwachsinn künstlerisch rumzuspielen. Vielleicht auf eine nicht ganz so gierige Weise wie Damien Hirst, aber so langsam wirds Zeit.


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2010-01-08

2009-11-23

Gaga.

Ich denke, Lady Gaga ist was für jüngere. Das ist schon eher simpel und immer recht ähnlich. Bei dem Video zu dem letzten Werk aber, da hab ich aber dann schon sehr gestaunt. Da haben die den Matthhew Barney aber seeeeehr genau angeschaut. Nur das nicht Björk singt, sondern Frau Gaga.




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Und dann sah ich das hier. Und dann dachte ich, dass, wenn man etwas machen will, was mit einem selbst und Menschen zu tun hat, und nicht mit supply and demand, dann sollte man den Kulturbetrieb weiträumig umfahren.




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Aber dann dachte ich, ich sollte nicht immer so zickig denken und mal bitte zur Kenntnis nehmen, das nur das ist, was der Fall ist.

Und dann bin ich aufgewacht und hatte Halsschmerzen.

2009-11-13

Papiermädel.

Das hab ich mit großer Freude vernommen, dass Papergirl nach Portland (Oregon) gekommen ist. Sollte ich noch einmal in meinem Leben in die USA reisen, so wäre mit Sicherheit Portland einer der Orte, die ich überprüfen müsste. So viel gute Musik von da.

Und Kunst scheint dort ja offensichtlich auch in ausreichender Menge und Güte produziert zu werden.

Papergirl Portland from abraham ingle on Vimeo.




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2009-10-26

Im Raume stehende Frage.

Hin und wieder denke ich, was machste hier eigentlich. Und gutgelaunt antworte ich dann immer: "Na, hier mach ich, was ich will!! Mal dies mal das, hier darf ich nämlichstenst!" Mal Musik, mal ein Gedicht, mal Photo, mal selbergeschrieben, mal Kinnings und Zeug. Und Kunst. Und dann auch mal eher nix.

So. Und schlecht gelaunt antworte ich dann immer: "Na, konzeptloses Zeug, das einen bestenfalls wirren Eindruck von mir erzeugt, wo Du eigentlich ganz was anderes machen solltest. Lass es und mach mal was nützliches."

Ich denke, ich sollte mehr über Zeichnung schreiben. Das denke ich immer, wenn ich den Eindruck habe, ich sollte hier irgend einen Zweck verfolgen. Und da ich, das wäre ja, was den Zweck von Weblogs angeht, das Naheliegenste, kein Autor literarisch ambitionierter Texte bin, und als Freund von verschachtelten Bandwurmsätzen, auch keiner zu werden gedenke, ich nun sporadisch überlege, was ich denn nun hier mache, scheint mir, über Dinge, die sehr wichtig sind, nämlich Zeichnung, zu schreiben, geeignet, die im Raume stehende Frage angemessen zu beantworten.

Was ich in Bälde zu tun gedenke. Ich hab zwischenzeitlich ein paar neue Zeichnungen auf meine Seite geladen, und mich dazu durchgerungen, die Druckgraphik, die ich mache, ebenfalls auf meiner Seite zugänglich zu machen.

Das mit dem "durchgerungen" meine ich übrigens genauso.

2009-09-12

Mauro Perucchetti.





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2009-09-07

Frau Blaumann.

Ha. Unglaublich. Frau Blaumann ist schon seehr irre.

Und da freu ich mich grandios.

Ungefähr sowas meinte ich hiermit.

Und dann macht die das auch noch mit einer Zeichnung von mir. Wunderbar.

Danke, made my month. Großartig.

2009-08-23

Über Kunst.

Über Kunst. Nicht von mir.

"Wer aufhören kann, hätte nie anfangen sollen".

Von wem weiß ich leider nicht mehr.

2009-07-06

Vik Muniz.




Das ist die beste Lektion über Konzeptkunst, die ich je gesehen habe.

Superunfassbar.

Ich brauche dringend neue Worte der Begeisterung. Menno.

2009-06-30

Wo denn nun!

Es gäbe grade viel zu zürnen. Über die mittelgroße Politik unserer lieben Familienministerin hier in Deutschland. Über diverse private große und kleine Angelegenheiten. Aber ich habe meinen Zorn abgegeben. Das bearbeitet jetzt jemand anders.

Deshalb möchte ich auf ein wichtiges Thema zu sprechen kommen. Sehr wichtig. Und meiner eigenen Weltfremdheit keinen Schrecken einjagend sondern beruhigend auf sie einflüsternd.

Es treibt mich schon eine ganze Weile die Frage herum, wo Kunst stattfindet. Da ich mich selber der Zeichnung und der Malerei mich verpflichtet fühle und in diesen Techniken schon eine lange Weile versucht wird Kunst zu produzieren, so lange, dass nicht wenige Leute, denen ich professionell begegne, ganz selbstverständlich davon ausgehen, dass nur in diesen Techniken (und Skulptur) überhaupt Kunst stattfände (ermüdend, das); da ich mich also diesen Disziplinen verpflichtet fühle, treiben mich medientheoretische Fragen, insbesondere das Internet betreffend, durchaus um.

Es ist nämlich wie mit den Kühen für Stadtkinder: Wieviel an Kunst nehmen wir "direkt" wahr? Und vorher: Was ist "direkt".

Ich komm getz ma mit Malerei.

Noch in den späten 80er Jahren des letzten Jahrtausends war es fast unbezahlbar, farbige Abbildungen von Kunstwerken (Malereien in dem Fall) zu publizieren. Kataloge gabs nur für Großereignisse wie die Documenta, und da auch nicht durchgängig, nur wenige Abbildungen waren aus Kostengründen farbig. Und eigentlich waren die nicht farbig, sondern bunt...

Nicht so heute. PDF zu BookStation oder Lulu oder irgendeine andere online-Buchdruckerei, und man bekommt ein anständiges Werksverzeichnis/Katalog/Kunstbuch zurück. Kost zwar was Geld, aber ist bezahlbar.

Webseiten gibt es seit den 90ern. Flickr, picasa, photobucket, etc seit ca 2000. Weblogs, Socialnetworks, Foren, Communitiy unwattnichall gibt es erst seit ein paar Jahren.

Sie alle haben einen Effekt. Man schaut Photos oder Scans von Sachen an, die als Kunst gemeint sind. Diese Photos und Scans sind nicht als Kunst gemeint. Oder doch? Oder wie?

Unterm Strich ist es etwa so häufig, dass man eine reale Kuh sieht, wie man ein reales Gemälde sieht.

Die gesamte Kunsttheorie/Medientheorie/Interpretationsindustrie bezieht sich auf und rechtfertigt sich mit REPRODUKTIONEN von Kunst-gemeinten Dingen. Aber nicht den Dingen selber. Ein minimaler Prozentsatz Leute, die über Vermeer reden, haben die Bilder gesehen und Diskutieren etwa über sie vor Ort. Geht ja auch gar nicht. Da hats die Literatur oder Musik leichter, sie ist ortsunabhängig wahrnehmbar. Man muss nur lesen oder hören. Kunst hat immer einen Ort und kann eigentlich original nur dort wahrgenommen werden und sonst nicht.

Oder doch? Ist es nicht so, dass sich die Kunst und die Diskussion über Kunst sich soweit virtualisiert hat, das der reale Kunstgegenstand nurmehr eine (ok, notwendige) Vorraussetzung, ein Anstoß ist? Etwa so wie ein Filmset für die Filmproduktion notwendig ist, aber nicht etwa als Installationskunst gemeint und wahrgenommen wird.

Ich sehe so viel hypergeniales Zeug im Internet. Genau. Eben. Im Internet. Kaum etwas davon habe ich jemals offline gesehen. Und, hahaha, auch da meist nur als Print-Katalog.

Das Original wird also irrelevant. Oder doch nicht?

Die entscheidende Frage ist: Wo, an welcher Wahrnehmungsstufe konstituiert sich in der Betrachterwahrnehmung das Kunsterleben? Wenn ich das JPG auf der Internetseite auf meinem (nicht farbkalibrierten) Monitor sehe? Im Katalog? Das Bild beim Atelierbesuch? Beim auspacken des Pakets/Briefumschlags? An der Wohnzimmerwand? Im Museum/Kunstverein/in der Galerie?

Das ist insbesondere dann eine entscheidende Frage, wenn man mit dieser Problematik künstlerisch arbeiten will, d.h. nicht die Malerei auf der Leinwand, sondern die Tatsache, das ein JPG-Photo dieses Gemäldes im Internet auf einer Homepage oder (und das ist etwas anderes!!) auf flickr oder in einem Themenforum existiert, soll das kunststiftende Moment sein.

Zumal die reproduzierte Wirklichkeit in Form von Filmen und Photos derart überhand genommen hat, dass man an der Reproduktion als GROSSER Bestandteil der Alltagswahrnehmung überhaupt nicht vorbeigehen kann. Denn ma ehrlich: Wieviel reale Dinge außerhalb von Urlaubssituationen nimmt man wirklich ästhetisch (und damit potenziell als Kunst) wahr? Also nix Fernsehen, Zeitung, Bildbände etc. ? Na?? Nich soo viel, oder?

Im Barock gab es noch den Gegensatz von Naturschönheit und Kunstschönheit. Wir kennen Naturschönheit nur noch im Urlaubsfoto, aber nicht als Alltagserfahrung. Mit einer Außnahme: Street Art, die das urbane reale Leben zum ästhetischen Gegenstand hat. Prompt schaut man sich Häuserwände als ästhetisches, kunstfähiges Phänomen an. So wie "het straatje" von Vermeer...
Und darauf kommt man nur, weil man im Internet Seiten findet, die einem das nahelegen.

So kommt man zu einer extrem verwirrenden Gemengelage, in der einem dann allmählich klar wird, dass sich IM BETRACHTER aus der Mixtur der Verschiedenen reproduzierten Informationen plus eventuellem Realerleben ein Gesamtbild ergibt, dass dann für Kunst (gute oder schlechte) gehalten wird oder nicht. Und Online und Offline spielen sich dabei die Bälle zu, das man nicht weiß wo und wie man dazwischengrätschen soll.

Es ist vielleicht vergleichbar mit dem erleben von Musik, erst im Radio oder Fernsehen oder Myspace, last.fm oder wasauchimmer, dann irgendwann Livekonzert und dann weiß man, ob das nu gut ist oder nicht, und leider funktioniert der Vergleich überhaupt nicht. Denn Musik ist (auch) ein Sozialphänomen, Musik und Literatur nur bedingt, zu Marketingzwecken, aber nicht einfach so aus sich heraus. Mit Kunst als Sozialphänomen fang ich jetzt hier nicht mehr an, weil ich dazu keine Lust habe.



So und was heißt das nun für die gemeine Hausfrau?

Bitte immer selber gucken. Bitte immer so vielfältig wie möglich (oder nötig, je nach Interesse) gucken.

Überhaupt gucken.

2009-06-26

Rundgang der HBK Braunschweig.


In dem Cubus rechts (der Mexikopavillon aus der Expo Hannover, von Gerhard Schröder recycelt) ist die Bibliothek. Das ist nicht die Bibliothek. Darin ist die Bibliothek, in einem kleineren Gebäude im Gebäude.



Der Haupteingang. Man beachte das weiße Schild rechts:





Die Standortkommandantin
.

2009-05-29

The hallway.

The Hallway from The Hallway on Vimeo.




Miranda Jolie.

Auch so eine, wo man hektisch den Hut sucht, um ihn abzunehmen.



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2009-05-26

Weltruhmdusche.

Das ist schon seltsam, wenn man an seinem Arbeitsplatz sitzt, so seine verhältnismäßig öden Sachen so erledigt und dann eine Mail von The Junction Mag bekommt, man hätte da...

Ähm.

Man sollte, um die Tragweite zu erfassen, vielleicht wissen, das The Junction nicht irgendein Dings ist, sondern das ist THE JUNCTION, MANN!!!

Das sind die, die das Interviewprojekt von David Lynch, Meredith Andrews, die tragische Geschichte vom Guerilla-Garten in L.A., die irren Winterpullover von Lars Holdhus, ähm, sowas, und natürlich Peter Callesen entdeckt, ausgegraben und überhaupt ist das alles sehr wunderbar und unglaublich.

Ich bin dann doch jetzt platt.

Ich bedanke mich. Ich freue mich über die Wertschätzung. Und ich werde gerade so förmlich, dass ich mal lieber aufhöre jetzt.