Auf nach Sylt, dem schwarzen Autoaufkleber.
Mit allen Kindern. Mit ganz viel anderen Kindern. Einhundertfünfundzwanzig, um genau zu sein.
Kinderfreizeit.
Bis ich wieder da bin, wird es hier still sein.
Ich wünsche schöne Ferien!
2010-07-14
Urlaub.
2009-09-29
Demokratie.
Es war ja letztens Bundestagswahl. Aber darum gehts hier gar nicht.
Ich bin mit meinen drei kleinen am Sonntag in ihre Schule gegangen, weil, das war das Wahllokal. In den Klassenräumen der Mittleren und der Großen wurde gewählt. Wir haben uns da auf die Zuschauerplätze gesetzt und der Verlosung zugesehen. Die Wahlhelfer haben uns sogar Salzstangen gegeben.
Meine Mittlereso: Papa, warum macht die Frau immer diese blaue Pappe auf den Schlitz von der Mülltonne?
Ichso: Damit nicht heimlich jemand da zweimal einen Stimmzettel da reinschmeißt. Jeder darf nur einmal.
Meine Kleineso: Und was ist, wenn einer da hingeht und den Zettel da rein tut und dann geht er zum Frisör und dann kommt er wieder und keiner sieht, dass der schon mal da war?
Ichso: Ja, das ist ein Problem. Dafür hat man alle, die hier wählen dürfen nummeriert und jeder muss seine Nummer mitbringen und der Mann da guckt in der Liste nach ob die Nummer auf der Liste ist, so dass der hier wählen darf, und dann macht der einen Haken bei dem Namen, damit der nicht nochmal kann. Verstehst Du?
Meine Kleineso: Darf ich noch eine Salzstange?
Wir waren da ungefähr eine halbe Stunde und haben den Leuten beim Wählen zugeschaut.
War voll schön.
2009-08-21
Radfahren.
Meine Mittlere: Hallo?? Die haben RICHTIG lange geübt!!
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gerdbrunzema
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Labels: Mittlere, sport, unglaublich
2009-08-05
Mach das nochmal beim ersten Mal.
Sie hockte in einer Nische hinter meinem Zeichenschrank und schrie. Sie sah aus wie ein gotischer Wasserspeier mit panischen Augen. "Was ist denn?" Ihr Versuch, in dem Schreien etwas zu sagen scheitert vollständig. Ich versuche, sie anzufassen, sie dreht sich weg, ein Stein. "OK, pass auf, ich komm noch mal wieder, wenn du dich etwas beruhigt hast, und dann sagst du mir was ist, ja?" Verzweifeltes Aufschreien. Die anderen beiden schauen mich mit beunruhigten Gesichtern an. Ich gehe ins Bad und schaue in den Spiegel. Dann mache ich die Augen zu. Alles orange und lila, jetzt. Dann gehe ich wieder zu ihr, hocke mich wieder zu ihr. "Soll ich dich in den Arm nehmen?" und versuche das langsam. Der Stein wird dunkelrot. Ich nehme sie und trage sie ins Bad, Gummizelle, denke ich in den Spiegel. Wir sitzen auf dem Klo, also ich mit ihr jetzt, und ich warte, bis sie etwas leiser wird. Sie schreit. Und gähnt unvermittelt. Und schreit. Sie versucht verzweifelt, sich verständlich zu machen. Die anderen beiden stehen nicht im Türrahmen, so sehr.
In einem Fenster relativer Erschöpfung verstehe ich, was sie sagt, dass sie wollte, dass ich sie in den Arm nehme. "Aber ich habe dich doch im Arm!" "ABER BEIM ERSTEN MAL!!!!" "Das geht jetzt leider nicht mehr, aber es ist doch gut, das ich dich jetzt im Arm habe, oder?"
Was nun geschah ist nicht leicht zu beschreiben. Ihr weinendes Gesicht bekam eine grenzenlose Wut. Ihr Zorn überstieg offensichtlich alle Zeitkonzepte. Ihr gelang es nun einwandfrei "DOCH!" zu schreien. Immer wieder. Immer wieder. "OK,OK, weißt du was, wir gehen wieder zum Zeichenschrank, du setzt dich hin und weinst richtig tüchtig und ich komme dann und nehme dich in den Arm, ja?" Sie schreit, während ich sie zu der Nische hinter dem Zeichenschrank trage. "AHABER DAHAHAS IST GAR NNNNNICHT DAS ERSTE MAL!!" "Du bist ganz schön müde, nicht?" Sie nickt und schließt die Augen. Und schreit. Ich nehme sie wieder vorsichtig und lege sie auf ihr Bett, und ich und die anderen streicheln sie. Sie ist dann bald einfach aus Erschöpfung eingeschlafen.
Dies hat sich, abgesehen von einigen Änderungen und Ergänzungen, die aber den Sinn nicht verändern, mildern oder schärfen, vor einigen Wochen bei mir so zugetragen. Das Ganze dauerte insgesamt etwas mehr als zwei Stunden.
Sie ist im Grundschulalter, einem Alter wo ihr das Konzept von Zeit absolut klar ist. So ein Rücksturz in solch archaische Wut geht nur, wenn der große Schmerz, der zu bewältigen ist, einfach zu groß wird für die noch jungen, noch unerprobten rationalen Strukturen.
Das geht überhaupt nur, wenn so großer Schaden ihr entstand. Und wenn man müde ist. Und so war es denn auch. Ist es auch. Und, ja, mit Schuld, und wie man damit umgeht und umgehen kann, hat das auch zu tun. Aber das ist ein weites Feld.
Ich denke seitdem oft daran. Und wünschte, ich könnte ihr die Last lindern.
Am nächsten Tag, bleibt zu ergänzen, haben die anderen ihr von der Sache erzählt als müsse sie unbedingt erfahren, was nach dem Filmriss passierte.
Und sie hat dann die Geschichte immer wieder nacherzählt, stolz, im Mittelpunkt einer superlustigen Geschichte zu sein.
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gerdbrunzema
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2009-06-04
All time favorite.
Wochenende. Acht Uhr morgens, mitten in der Nacht. Meine Kleine und meine Mittlere singbrüllen "DIE GEDANKEN SIHIND FREI!!!", einer ihrer all-time-favorits.
Meine Kleine so: "'Kein Jäger erschießen' find ich am coolsten."
Meine Mittlere so: "Ich 'Die Gedanken sind frei'."
Jeder hat halt so seine Ängste.
Edith: Superschöne Version
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gerdbrunzema
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2008-12-15
Zahlzauber.
Meine Mittlere zu meiner Kleinen so: Soll ich dir mal GANZ schnell was sagen?
Zwanzig,
Neunzehn,
Achtzehn,
Siebzehn,
äh,
Sechzehn,
Fünfzehn,
ähm,
Vierzehn,
Dreizehn,
Zwölf,
Elf,
Zehn,
Neun,
Acht,
Sieben,
Sechs,
Fünf,
Vier,
Drei,
Zwei,
Eins.
Meine Kleine so: Hundert.
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gerdbrunzema
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2008-12-05
Asia Quick.
Eigentlich wollten wir ja zu den Pfadfindern. Pfadfindern ist toll. Zumindest für Kinder. Und für verbissen Junggebliebene, für die ich ein herzliches BÖÄÄÄRKS! übrig habe.
Wir also los. Ab in den Bus. Ich will neben Papa, nein ich, nein du bist immer neben Papa, nee gar nicht, doch, buähähäh.
Im Bus wird das ja gern mal langweilig.
"Papa, ich hab Durst."
[Erzähler: Man muss dazu wissen, dass ich sie, mit Apfelsaft besoffen und ausgiebig pullern gegangen seiend, vom Kinderhort abgeholt habe.]
"Papa, ich hab Durst."
"Aha."
"PAPA,ICH HAB DURST!!"
"Willst du meinen Finger trinken?"
"Dein Finger ist was zum essen, und nicht zum trinken!"
Die Pfadfinder waren nicht da, wo wir sie zu treffen hofften. Wie das so ist mit Pfadfindern.
Anruf: Wo seid Ihr? Ausgefallen, morgen ist Weihnachtsfest, sorry, tschüss.
So Kinners, Was machen wir jetzt? Wir können doch was essen!
Oja!! Papa, können wir asisch essen gehen?
OK, gehen wir asisch essen.
Noch mal Bus. Zurück. Einfach die Textstelle oben nochmal lesen.
So, was wollt ihr denn haben?
Schaaaf!!
Ja, hier ist fast alles scharf, welches denn.
Papa, ich weiß nicht wie das heißt, aber es war was mit Gemüse.
Wir haben dann dreimal was scharfes mit Gemüse bestellt.
Aber da war ja noch was. Man beliebte, Durst zu haben. Wir zur Theke. Dort gabe es Aloha [Man lasse sich von der Musik der Website nicht täuschen. Gar nicht cool. Scheußlich.]
Dummerweise gab es mehrere Sorten.
Ich nehm die!
Und ich die!
Und ich Die auch!
Nee, ich will nicht die gleiche wie du! Dann nehm ich eben die!
Na gut, dann nehm ich die!
Nee, das ist aber meine! Das ist gemein, du nimmst IMMER das was ich nehm.
Gar nicht!
Doch, so wie neulich, als wir...
Nee, gehn se ruhig vor, das dauert hier noch ein bisschen.
Zurück am Tisch.
Papa, warum essen die Asier mit Stäbchen? Dürfen die keine Messer und Gabel haben?
Doch, die finden das aber besser mit Stäbchen [Erzähler: Das war ein schwerer taktischer Fehler, wie sich gleich herausstellen wird].
Papa, ich will auch mit Stäbchen essen, ich kann das nämlich schon.
Na gut. [Ihr zu sagen, nein, das kannst du noch nicht, sagte man mir, sei nicht gut für das Selbstbewusstsein des Kindes. Nu. Dafür tu ich doch alles.]
Sie holt so ein Papierverpacktes Stäbchendings, das man auseinander brechen muss. Sie ist begeistert bei der Sache, hochkonzentriert.
Hörmal, nein, hörm... Hallo. HALLO! Hörmal, es geht besser, wenn du die Stäbchen in eine Hand nimmst, warte ich wisch das mal w... nein, hör doch mal auf, warte!
Ich bin echt stolz auf ihre Fähigkeit zur Fokussierung und Konzentration. AAAAAHHHHH!
Papa wir sind satt können wir was malen?
Sie konnten dort tatsächlich, freundeten sich mit einer Laura an und ich mit dem Resteaufessen und der Süddeutschen Zeitung.
Und ich liebe sie von ganzem Herzen.
2008-11-09
Haha.
Das Lachen meiner Mittleren.
Ich finde, man sollte das wissen.
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gerdbrunzema
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2008-09-29
Fanta.
Meine Mittlere so:
"Papa, warum darf man eigentlich keine Fanta mit ins Flugzeug nehmen? Warum man kein Messer mitnehmen darf, weiß ich, weil, es ist nämlich schon öfter vorgekommen, dass einer mit einem Messer SO gemacht hat und gesagt hat [setzt ein superbedrohliches Gesicht auf]: Du gehst jetzt mit mir nach Afrika oder sonst SCHNEIDE ich dich!!"
Hach.
Das mit den chemischen Cocktails, die man auf der Toilette zusammenmixt, hat sie, glaub ich, nicht verstanden.
Wir haben dann beschlossen, dass die Piloten (Flugzeugfahrer) das nicht wollen und die ja die Bestimmer sind.
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gerdbrunzema
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2008-07-03
Coka.
Coka
Coka cola
Si ja
Si ja bella
Eier flu
Dumme Kuh
Wer bist du
Ene mene jaja.
Während meine Große meiner Mittleren gegenübersteht, entsteht eine Wolke fliegender Hände zwischen ihnen, während sie obiges, dies oder dies deklamieren.
Die Hip-Hop Begrüßungsrituale haben dagegen gemessen etwas sehr vorruhestandsartiges.
Ich habe schon als kleiner Junge den Sinn dieser Mädchentätigkeit nicht erfassen können. Jetzt, im gesetzteren Alter erschließt sich mir langsam die Ästhetik dieses Action-Dichting (Slap-Poetry, sozusagen).
Ich habe ja schon einmal über das Liedgut unserer Jugend berichtet.
Ich finde das alles hochspannend.
Aber da gibt es bestimmt Literaturwissenschaftler, die (wie zum Metzger geht der Plural von Almanach?? Almanachae? Almanachata? Almanachse?) Almanache oderwiedasheis darüber nicht machen sondern erstellen.
Achnaja.
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gerdbrunzema
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2008-07-02
Dam dam deo.
Dam dam deo
Dam dam deo
Olé olé
Si si deo
Si si
Olé olé
Ene mene ja ja
Ocke bocke
Ocke bocke
Ocke bocke
Tu.
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gerdbrunzema
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2008-07-01
Sisse mala fista.
Sisse mala fista
Amba lumba
Lumlum Charlie
Yes yes
Yes yes Charlie
No no
No no Charlie
Sisse mala fista
Yes.
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gerdbrunzema
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2008-06-25
Schlappi
Meine Mittlere so: "Papa, du kannst ja Frau X (Ihre Lehrerin) einen Brief schreiben, das ich keine Hausaufgaben machen konnte, weil ich ganz schlappi war!"
Sie ist noch nicht so lange in der Schule.
Aber sie weiß was sie will (und nicht will...)
Hab ich eigentlich schon mal erwähnt, dass ich meine Kinder liebe?
Nicht?
Nunja. Männer.
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gerdbrunzema
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2008-06-11
Holthusen.
Ichso: Was wollen wir denn machen?
Siealleso: SCHWIMMENGEHEN SCHWIMMENGEHEN SCHIMMENGEHEN!
Ichso: Ok. In welches Schwimmbad denn?
Meine Große so: In das mit den hohen Wellen!
Meine Mittlere: NEEEEE! In das Kellinghusenbad!
Ichso: Aber dass sind doch...
Meine Kleine weinerlich: Ne, das willichnich. Ich will in ganz warmes Wasser, weil, da friert man nicht. Und ich will nämlich gar nicht frieren.
Wir sind dann ins Holthusenbad. Die Preise dort sind, sagenwirmal, an den Ölpreis gekoppelt. Aber es ist ja noch Anfang des Monats, und das Geld noch nicht so alle. Und die Badewanne als die schönere Variante hatten wir schon mal.
Wir also hin.
Da ich meine Badehose ähm, kurzfristig verloren hatte, habe ich im Holthusenbad dann eine neue erstanden. Die hatte dann zwar wider Erwarten keine handgefertigte Perlenstickerei, aber es war ja noch Anfang des Monats.
Wir waren dann am Schwimmen, am Baden und am vor Wellen Angst haben, bis, ziemlich gegen Abend meine Kleine endlich auch mal in das warme Wasser wollte.
Man muss sich das Holthusenbad so vorstellen, das in einem Flügel das Wellenbad ist und im anderen Flügel das sehr warme und sehr kalte Wasser. In verschiedenen Becken, versteht sich...
Wir also nun im warmen Wasser. Pisswarm. Man schwitzt im Wasser. Das ist etwas, das man verbieten sollte. Man verharrt also regungslos im Wasser, wären die Kleine (Guck mal Papi, ich kann schon um das ganze Becken mich hangeln) einen Aktionismus entfaltet, als würde sie nie schwitzen.
Ich sollte etwas nicht vergessen zu erwähnen. Ich hatte einen komischen Eindruck, als wir ins Warme kamen. Papi mit drei Kleinen kommt in die Halle. In der Halle nur junge Frauen und junge Männer. Keiner von denen alleine. Einen Komischen Eindruck hatte ich.
Meine Mittlere:"Papi, warum stellt der Bademeister hier überall Kerzen auf?"
Ich so: "Weisnich" (was nich ganz richtig und nicht ganz falsch war)
Meine Mittlere: "Papi, vielleicht hat hier jemand Geburtstag, ich frag mal den Bademeister"
Aus den Lautsprechern tropft Kuschelrock #17 oder sowas.
Meine Große: "Papi, die knutschen hier!"
Seit neuestem findet sie das ganz empörend, wenn sich Leute öffentlich küssen.
Ich so: "Nee, lass mal, hier ist kein Geburtstag, brauchst nicht fragen, hier ist heute Knutschtag, glaub ich."
"PAPA, die knutschen hier ALLE!
"Wieso soll ich denn nicht fragen?! Kannst du nicht fragen Papi? Bitte!"
Stummes Beobachten, nachdenken.
Meine Kleine (weinerlich): Papi ich will aber nicht knutschen! PAPA! Papi, ich will auf deinen Arm!"
"Hört mal, Kinder, ich glaube, wenn wir hier jetzt kuscheln, dann sieht das echt komisch aus, ich glaub wir gehen lieber jetzt nach Hause."
Meine Große: IHHBöärks!! Die leckt den Mann an!!!!
Meine Mittlere: Außerdem finde ich Küssen ekelig.
Wir waren definitiv in der falschen Veranstaltung. Heute war Romantic Irgendwas hier.
Meine Kleine: "Dann will ich aber Nudeln mit Tomatensoße."
Ich so: "Ok. Aber es ist schon ziemlich spät, dann mal schnell raus hier."
Ich habe mich selten mit Kindern so deplaziert gefühlt. Ich meine, die Frauen haben uns meist angelächelt, aber die Männer guckten immer etwas säuerlich.
Mit Kindern kuscheln ist echt ne GANZ andere Liga, und sollte es dann bitte auch bleiben.
2008-05-14
Karton voller geld
Ich so: ... und hier kommt gleich die Haltestelle, wo man aussteigen muss, wenn man zur Spielstadt will.
Meine Mittlere: Oja, da steigen wir aus!!
Ich so: Nein, da steigen wir nicht aus.
Meine Mittlere: Doch, Papa, da ist ein Karton voller Geld, und alle deine Freunde!
Ich so: Hmpf.
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gerdbrunzema
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2008-05-05
Men in Black
Wir wollte ja nur schwimmen gehen. Erster Mai. Feiertag. Klar haben die Schwimmbäder in Hamburg da auf. Schwimmsachen mit drei Kleinen zu packen ist eine Sache, für die man etwa eine Stunde und drei Tonnen Nerven einplanen muss. (Nein, ich will das Handtuch in den Koffer (!) legen! Nein, ich! Nein, du hast schon meinen rechten Badelatschen reingetan! Üäääääähhh! Nagut, dann tu ich meinen linken selber rein! NEIN!)
So. Los gehts. U-Bahn Sengelmannstraße, Richtung Ohlsdorf.
Auf dem Weg dahin:
Meine Große: "Papa, guck mal, die haben alle schwarze Sachen an."
Meine Mittlere: "Papa, warum rennen die so?"
Ich so: "Vielleicht kommt gleich eine U-Bahn. Oh guckt mal, ganz viele Polizisten."
Wir sind bei der U-Bahn Station. Alles voll mit milchgesichtigen 17-Jährigen von der NPD, alle in schwarz. Man wird den Eindruck von lustiger Schnitzeljagd nicht so ohne weiteres los. Dann kommen ungefähr superviele Polizisten in Demo-Outfit auf den Bahnsteig.
Man sieht vor lauter Grün nix mehr.
Es macht sich der unschöne Eindruck breit, das wir uns in einem Raum-Zeit-Punkt befinden, wo Kinder eigentlich nicht hingehören. Rückzug ist leider verstellt.
Meine Große bekommt Angst. So richtig fröhlich bin ich auch nicht mehr.
Meine Kleine: "Papa, das sind Polizisten, die kenn ich schon. Die waren schon mal im Kindergarten, da haben die uns erklärt, wie man über die Straße gehen muss, Papa, so, so, Papa, und so!"
"AAAchtung, Helm auf!!" Die Herren in Grün machen ein weißes Ding auf ihren Kopf und sehen aus wie Klonkrieger. Meine Mittlere heult.
"Chef, Helm auf!" (kein Witz)
Der einzige Weg ist U-Bahn fahren. Ohlsdorf. Wir steigen aus, Schwimmbad wir kommen.
Schwimmbad hat zu. Kein hinweis, kein Zettel, nix.
Einer der Klonkrieger: "Hören Sie, gehen sie hier mal schnell weg, hier ist gleich Krieg"
"Papa, was ist Krieg?"
"Hört mal Kinder, das doofe Schwimmbad hat zu, wir gehen jetzt einfach in das andere" (in Volksdorf, U-Bahntechnisch das andere Ende der Stadt, die Abkürzung über Barmbek ist nicht möglich. Die Haltestelle ist, wie der U-Bahnsprecher immer wieder liebenswürdigerweise mitteilt, wegen einer Demonstration gesperrt).
Meine Erfahrung ist, dass, wenn man in so einer Situation erklärt, was Krieg ist, dann verzögert sich der Rückzug um EINIGES. Daher habe ich das dann in der U-Bahn nachgeholt.
Die Kinder waren der Meinung, dass das ein ganz doofer Tag ist. Uns begleiteten diesmal Damen und Herren vom schwarzen Block, selbstverständlich in schwarz. Etwas älter und deutlich schlechter gelaunt. Ich habe den Kindern dann noch erklärt, wie man das machen muss, damit eine U-Bahn entgleist. Die Frage war irgendwie aufgekommen.
Meine Mittlere: "Papa, das finde ich gar nicht schick, dass wir jetzt sooo weit mit der U-Bahn fahren sollen!! Ich will ein Brötchen!"
In Volksdorf war das Schwimmbad natürlich auch zu. Aber mit der Erklärung, das ja Feiertag wäre. Was für die Schwimmbäder Hamburgs meiner Erfahrung nach eine neue Ausrede ist.
Wir sind dann zuhause in die Badewanne gegangen. Hah.
Edith: Unendlich viele Rechtschreibfehler.
2008-03-14
Politische Bildung Teil Zwei
Teil eins hier.
Heute, wieder mit in der U-Bahn mit den komischen Bildschirmdingern.
Meine Mittlere: Papa, der blonde Mann da, ist das der Bestimmer von Hamburg?
Ichso: Ja. Ole von Beust heißt der.
Meine Mittlere (ganz aufgeregt, sprich: LAUT): Mama war neulich bei dieser Verlosung in unserer Schule, sie hat aber den anderen gelost! Warst du auch bei der Verlosung?
Ichso: Ja, bei der Verlosung war ich auch.
Meine Mittlere: Und wen hast du gelost?
Ichso: Sagichnicht.
Edith: Also, ich schreib dann demnächst mal wieder was zu was anderem. Das nimmt gerade Überhand hier mit meinen Lütten. Vielleicht mal wieder was über Zeichnung. Ich seh schon wieder alle in Deckung gehen... Hihi.
Oja. Das mach ich.
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gerdbrunzema
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2008-02-25
Antidepressivum
Neulich in der Linie U1
Meine Älteste zeigt auf den Werbemonitor in dem U-Bahnwagen: "Papa, wer ist das!"
Ich so: "Das ist Angela Merkel"
Meine Älteste so: "Was macht die?"
Ich so: "Die ist Bundeskanzlerin"
Meine Älteste so: "Was ist das?"
Ich so: "Ähm, das ist die oberste Bestimmerin in Deutschland. Das war früher mal ein Mann, der hiess Gerhard Schröder. Aber jetzt ist das eine Frau, zum ersten Mal"
Meine Mittlere guckt mich empört an (man stelle sich hier eine recht hohe, sehr durchdringende Kinderstimme vor): "PAPA, WARST DU FRÜHER ETWA EINE FRAU???"
Ich so: "Äh. Wie bitte? Wieso?? Nein!!"
Meine Mittlere:"Na also! Dann kann die Frau Merkel auch nicht früher ein Mann gewesen sein!! Das kann niemand!"
Ich so: "Oh. Hudtwalcker Straße, hier müssen wir raus."
Und wieder gibt es einen Waggon gut gelaunter U-Bahn Fahrer.
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gerdbrunzema
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2008-01-28
Füße schmecken doch gar nicht
Meine Mittlere: Papa, ich hab noch Hunger!
Ich: Tja. Was machen wir da? Sollen wir dir einen Fuß abschneiden, und den isst du dann?
Oma (meine Frau Mama): Was hat dein Papa für Ideen!! Füße schmecken doch gar nicht!!
Jaja, ichhörschonauf.
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gerdbrunzema
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2008-01-23
U-Bahn und Kinderliebe
Neulich meine Mittlere an der Kante der U-Bahnstation Hudtwalckerstraße:
"Papa, geh weg da, ich will nicht, dass du in die U-Bahn fällst, weil ich nicht weiß, wie ich dann wieder nach Hause komme."
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gerdbrunzema
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