2010-06-04

Rezeptebloggen.

Eitemperafarbe macht man so: Man nimmt ein Glas, das man fest verschließen kann. Es muss gerade Wände haben, also nicht wie eine Cola-Flasche, sondern eher wie ein Honigglas, und einen flachen Boden. Daran klebt man einen Papierklebebandstreifen vom Boden bis zum Deckel. Dann nimmt man ein bis vier Hühnereier und schägt sie auf und kippt den ganzen Inhalt in das Glas, als wolle man Rührei machen. Dabei darf das Glas höchstens halb voll werden. Dann verschließt man das Glas sehr fest und schüttelt es mindestens drei Minuten. Das ist sehr wichtig und wird häufig unterschätzt. Lässt man es daran mangeln, zerfällt die Emulsion sehr leicht. Nach dem Schütteln markiert man die Flüssigkeitshöhe auf dem Papierklebestreifen, wohlgemerkt die Flüssigkeitshöhe und nicht die Schaumhöhe. Dann markiert man die doppelte Höhe auf dem Papierklebestreifen. Dann die Mitte zwischen den beiden Markierungen. Leinölfirniß ist eine klare braune Flüssigkeit mit sahniger Konsistenz. Man bekommt sie im Baumarkt. Diesen Leinölfirniß kippt man bis zur mittleren der drei Markierungen. Dann verschließt man das Glas wieder und schüttelt nochmal mindestens drei Minuten. Ebenfalls sehr wichtig. Dann nimmt man Dammarharzlösung 1:2. Die bekommt man im Fachhandel oder macht sie sich aus Terpentin und Dammarharzbrocken selber, aber das ist eine andere Geschichte. Die Dammarharzlösung kippt man bis zur obersten Markierung. Dann nochmal mindestens drei Minuten schütteln. Dann ist das Eitemperabindemittel fertig. Man muss es nur noch mit Farbpigmenten verspachteln, dann kann man mit der fertigen Farbmasse malen. Trocknungszeit etwa acht Stunden. Halbdeckend. Mit Wasser verdünnbar.

Ich dachte, das solltet ihr wissen.

2 Kommentare:

ronsens hat gesagt…

Ich las: Eiterpampe.

gerdbrunzema hat gesagt…

Hehe...

Ich kenne Leute, die das genau so verstehen.

Es ist letztlich Rührei, das sich überlegt hat, für die Augen und nicht für den Magen zu sein.