2008-10-21

LCL.

Life-changing-literature.

Ich muss dazu sagen, dass ich kein fleißiger Leser bin. Ich lese viel Internetz, aber eher Nachrichtenkrams. Ein paar Weblogs, die literarisch manövrieren, lese ich auch. Aber Bücher, so richtig aus Papier lese ich wenig. Der Grund dafür ist, dass ich ein schlechtes Buch höchst ärgerlich finde wegen der verlorenen Zeit (Ähm. Das war jetzt keine Absicht. Ehrlich jetzt!) und dass ich ein gutes, oder wenigstens spannendes Buch durchlese. Also ganz, am Stück jetzt. Und dafür hab ich selten Zeit. Sehr selten.

Ich habe jahrelang einen kleinen Zettel in meiner Hose rumgeschleppt, da stand dieser Text drauf (nur das deutsche). Die Kurzen kleinen Sachen von dem sind das, was er von Literatur verlangte, die Axt im zugefrorenen See in uns. Wenn ich von dem was lese, nehme ich immer innerlich die Mütze vom Kopf.

Ich muss mir mal wieder so einen Zettel machen.


Tschechov

Die Kurzgeschichten. Der ist überhaupt. Also. Das schwebt alles beim Erzählen, hebt am Anfang leise ab, kommt am Ende leise wieder runter, und man lächelt, wenn man fertig ist mit lesen.


Rilke

Der ist sowas ähnliches wie C.D Friedrich. Der hat wunderbare Bilder in seinen Gedichten und ist furchtbar mißbraucht worden. Es gibt Leute, die den gut finden, wo ich IMMER mißtrauisch werde, wenn die was gut finden. Aber in dem Fall. Was ich auch sehr hilfreich finde.


J.D. Salinger

Nine stories. Franny and Zooey. Raise high the roofbeam, carpenter. Wenn man will, auch The catcher in the rye. ABER BITTE AUF ENGLISCH!!! Die Übersetzungen, die ich kenne sind zum heulen.
Der hat mich durch stille Jahre gerettet.


Steinbeck

Von dem habe ich nur East of Eden gelesen. Über das Erzählen dieses Autor in diesem Buch würde ich gerne was schlaues sagen können. Kann ich aber nicht.


Christian Kracht

Von dem habe ich Faserland gelesen, eine Art "Catcher in the Champagner". Von dem gibt es ein neues Buch, das ich aber noch nicht kenne und, glaub ich, auch nicht lesen möchte. Und der hat mal ein Magazin herausgegeben, das "der Freund" hieß. Das war wunderschön und absurd weltfremd. Und vom Springerverlag (ja, der mit der Bildzeitung) produziert.


Peter Bichsel "Eigentlich möchte Frau Blum den Milchmann kennenlernen"

Das ist ein kleines Buch mit ungesagten Dingen, die zwischen dem Gesagten so rumstehn. Das hat mich sehr gefreut, das Buch.



Ich könnte jetzt noch ein paar stellen aus älteren Publikationen aufzählen (Kohelet, Das Evangelium des Johannes [der Anfang!!], und der Prophet Ezechiel [ein Drehbuch für Performance. Sehr seltsam.] z.B.)
Aber da müsste ich so viele Paralleltexte noch erwähnen und eventuell erklären, das möchte ich eigentlich gar nicht.

Und es ist einfach so, das Literatur etwas ist, das ich gerne wirksamer in meinem Leben hätte, aber ich bin leider sehr konzentrationsbeschädigt, und bekomme es, wie erwähnt, nur selten hin, mich einem Buch auszusetzen.


Ähm. Weiter mit schöner und ziemlich sicher bedeutungsfreier Tralala- Musik.

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