2008-06-13

Childhood's end.

Ich habe begonnen, jeden Tag (außer Sonntags) eine Zeichnung als Zeichnung des Tages auszusortieren. Wenn es eine anständige Menge ist, werde ich die auf meine Seite ähm, hochladen (gibt es eigentlich noch ein scheißeres Wort dafür?). Ich hab das vor Jahren Schon mal gemacht, (Achmist, die muss ich eigenlich auch mal...) habe dann aber wieder aufgehört damit. Warum weiß ich auch nicht.

Ich finde, jeder sollte zeichnen. Das ist bestimmt auch gesund. Ich bin mir absolut sicher, das es die Strecke zwischen Fakten sammeln/ordnen zu Interpretation und Urteil ERHEBLICH und sehr wohltuend verlängert.

Denn zeichnen ist langsam. Ungefähr so langsam, wir es nötig ist, etwas überhaupt nur verstehen zu wollen.

Zeichnung ist, selbst wenn sie abstrakt ist (nur durch gemachte Beobachtungen und dem scheiternden Abgleich mit diesen können wir eine abstrakte Zeichnung erst als abstrakt wahrnehmen/herstellen), Zeichnung also ist eine Äußerung (also Teil eines Kommunikationsaktes) und setzt zwingend Weltauseinandersetzung (oja, genauso pathetisch ist das gemeint) vorraus.

Und DAS, werte Anwesende, ist die einzige Chance auf Liebe.

Jawohl. Jawohl. Jawohl.



Ich sags nicht gerne, aber es sollte nicht unerwähnt bleiben: Zeichnen ist möglicherweise nicht der einzige Weg, sich mit der Welt auseinanderzusetzen.

Literatur, Musik, Theater und Mieterversammlungen sind auch heiße Kandidaten. Kunstwissenschaft ähnelt diesen zwar, ist aber in Wirklichkeit eine gefährliche Droge, die dazu führt, nur für ein Bild zu halten, was schon mal ein Kunstwissenschaftler für ein Bild gehalten hat.

Es liegt wahrscheinlich an der persönlichen Disposition, mit welchem Medium man am besten auf diesem Planeten navigiert. Aber man erfreche sich nochmal, mir gegenüber kulturelle Bildung für überflüssig zu erklären. Der kriegt von mir Mieterversammlungen nicht unter zwölf Jahren.

Ehrlich gesagt sollte dieser Text von gewaltiger Melancholie sein. Ist leider nicht ganz gelungen. Naja.

Weiter mit Musik.

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