2007-09-18

Was sollen wir malen - Trinkgelage 2

Wo waren wir? Ach ja: Hochinteressant. Generationenkonflikt.

Diese Symposium gibt es seit sieben Jahren. Es ist in der Zeit von verschiedenen Leuten organisiert worden. Diesmal von einem Künstler, der zu DDR-Zeiten ein ziemlich wichtiger Kulturmensch war. Der hat Leute aus seiner Generation eingeladen, natürlich, und auch jüngere. Die Jüngeren (ich bin als Wessi da ein Sonderfall, und superjung auch eher nicht...) waren deutlich in der Minderheit, und es war darob ein leichtes Murren zu vernehmen (Früher waren viel mehr Leute da, auch zur Ausstellung, die Pesse etc...)

Es war schlicht so, das ein doch sehr DDR-geprägter Kunstbegriff eher widerwillig mit einem Minderheitenprogramm verziert worden war. Da war ein über achzigjähriger Veteran, dem man den Impressionismus ohne weiteres abnahm. Da waren die Träger der Baskenmütze, und ein Herr, der mit einer Sturheit Dürerzeichnungen machte, das man erst grinsen musste, und dann aber ehrlich einfach froh wurde. Und auf der anderen Seite waren ein paar jüngere Frauen, die mit Collagetechniken, Photographie und solchen Waffen sich der Langeweile und Imitation zur Wehr setzten, erfolgreich zur Wehr setzten. Ein sehr guter expressiver Zeichner älteren Baujahrs, der richtig gut war, der richtig richtig gut war. Allein wegen dem hat sich das gelohnt. Und natürlich der einzige Plastiker, aus Berlin, der mir sagte, man empfahl ihm, er solle doch auch auf Papier arbeiten, die anderen würden doch auch alle und das wäre doch usw.
Er hat dann eine Plastik aus Papier-Maché gemacht...
Ich war, wie gesagt, der Exot, dem man mit deutlichem Verteidigungstonfall erklärte, das es zu DDR-Zeiten durchaus Kunst (neben der offiziellen, natürlich...) gab. Was zu bezweifeln, nur Markus Lüpertz und ähnlichen Deppen einfallen würde. Oder Leuten, die unter den DDR-Verhältnissen gelitten haben. Aber die sind nicht unbefangen. Die dürfen das.

But I digress. Die jüngeren jedenfalls maulten über die älteren, was mir einzuleuchten begann, als ich sah, wer als Ausstellungsbesucher (also Kaufinteressent) eingeladen wurde. Die liefen auch mit Baskenmütze rum.
Der Publikumspreis war damit dann auch erledigt. Aber das ist vorgegriffen, erst kommt ja noch die Ausstellung, die Präsentation der Arbeiten.

Später.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Tom Lehrer...wie schön!