2011-12-25

Nettelnburg.

Wir fuhren also um 13:00 an Heiligabend nach Nettelnburg. In die Christophoruskirche. Da haben wir ein Krippenspiel aufgeführt. Dazu muss man wissen, was Nettelnburg ist. Alles, was Blankenese und Schanzenviertel nicht ist.

Jedenfalls. Die drei Engel waren Roma-Kinder, Josef hatte einen Nebenjob als Hirte, da kam ihm sein ADHS sehr zu Hilfe. Die Hauptkämpfe der Darstellerinnen gingen um die goldene Plastikkrone, die sich die heiligen drei Königinnen teilen mussten, von denen eine kein Wort sagen wollte, jedenfalls ganz sicher nicht ihren Text. Der wurde dann von einer freundlichen Peruanerin gesagt.

Das Krippenspiel war ein Zwei-Ebenen-Stück, in dem ein Dialog zwischen einem nölenden, arbeitslosen Biertrinker und der Moderatorin den erzählerischen Sinn der von den Kiddies ausgeführten Handlung (zweite Ebene) deutlich machte. Ich war eine Hälfte der ersten Ebene. Und ich war nicht die Moderatorin.

Wer mich kennt, weiß, dass es äh, die fünftbeste Idee ist, mich Texte lernen zu lassen. Es ging gut, GOTTSEIDANK, aber WIE!! Texte auswendig lernen ist so sehr meins wie zum Beispiel Ballett-Rezensionen schreiben. Ich geh hier nicht in die Details, das wäre nicht gut. Ist auch nicht so wichtig.

Die Darsteller wurden einzeln von Zuhause abgeholt. Sonst hätten sie wahrscheinlich den Termin vergessen und wären nicht gekommen.

Zwischen den Szenen gab es Musik mit Singen und am Ende nochmal Funk und Reggae, die die theologischen Feinheiten textlich nochmal im Einzelnen erläuterten.

Der Laden war gut voll. Russische Familien. Roma Familien. Und andere und deutsche auch. Alle haben sich in der Kirche sehr schnell, äh, zuhause gefühlt. Es war genial.

Hinterher gabs Geschenke und Unmengen Essen. Wir mussten die Kirche hinterher schrubben.

Es war "Hilfe, die Herdmanns kommen!" on Steroids.


Und es war wundervoll.


Best Weihnachtsfeier ever.

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