Ich habe mein Handy stumm gemacht. Schon lange. Wenn jemand was von mir will, zittert es nur noch.
Ich weiß, dass das asozial ist und es liegen auch ziemlich viele Beschwerden vor, aber wirklich und in echt: es geht nicht anders.
Das wollte ich eigentlich gar nicht erzählen, sondern dies.
Meine erste Freundin. Die war etwas seltsam. Wunderschön, wie ich finde und sehr empfindlich und sensibel.
Wir waren sehr gut darin, uns gegenseitig verrückt zu machen, in kleistschen Delirien zu versanden.
Endlos.
Es war noch sehr viel unausgespülte Pubertät in uns beiden. Es war einfach zu früh.
Eine Eigenschaft, die ich nie vergessen werde, war, dass sie fast immer wusste, was ich machte. Wir telefonierten fast täglich, und sie entschuldigte sich meist dafür, mich bei xy zu stören. Man gewöhnte sich daran.
Wir trennten uns, ich verlor sie aus den Augen. Vor einigen Wochen sprach ich mit einem Freund über sie und fragte in alten gemeinsamen Bekanntschaften herum was wohl aus ihr geworden sei. Ich hab im Internet nach ihr gesucht und nichts gefunden. Tatsächlich nichts.
Vor einigen Tagen rief mich jemand an und ich sah eine mir nicht bekannte Nummer und ich nahm das Gesprächsangebot an obwohl ich das sonst nie mache.
Es war meine erste Freundin.
Sie heiratete, bekam zwei Kinder und wurde dann seltsam.
Sie wurde geschieden und arbeitet jetzt in einem Beruf, den es in Deutschland eigentlich nicht mehr gibt, in einer Stadt, die eigentlich nicht da ist.
Die Stimme. Genau so tastend. Langsamer als früher. Ich bin auch langsamer als früher. Ohne Medikamente.
Sie hatte zum gleichen Zeitpunkt wie ich nach mir gefahndet. Allerdings ohne Internet.
Sie hat kein Internet.
Und was mach ich jetzt damit?
HM??
WAS MACH ICH JETZT DAMIT????
Ich glaube, ich wäre ganz dankbar, wenn das niemand kommentieren würde.
Was natürlich Quatsch ist. Ich hab den Kram ja jetzt geschrieben. Ist halt das übliche Durcheinander.
Oh well.
2011-05-13
Gesprächsangebot.
Eingestellt von gerdbrunzema um 20:39
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