2011-03-05

Seitenschiff.

Stilgeschichte steht im Lehrplan. Das muss sein, und ich brachte mein Romanikbuch mit und erklärte ihnen, wo das herkam mit den römischen Basiliken, die Markthalle und Tempel waren, wie die ersten Kirchen, dass man keine Fenster- und Türenstürze mauern konnte, weil das Material zu schwer war und einstürzte und man daher die geniale Erfindung des romanischen Rundbogens heranzog um Häuser zu durchlöchern, dass sie mit Granitfelsen gemauert haben, jahrzehntelang, dass der Baumeister, der noch Architekt und Bauing und Behörde war, NIEMALS, niemalsniemalsniemals das Ende seiner Baustelle sah, denn die hatte eine weit höhere Lebenserwartung als er.

Müde Gesichter. Man muss das verstehen. Eine romanisch-gotische Haltung zu verstehen, nachzuvollziehen ist für die jungen Leute von heute fast nicht zu bewältigen. iPhone.

Ich lehrte sie Apsis, Chor, Vierung, Seitenschiff, Kreuzgang und all die anderen Vokabeln.

Und dann erwähnte ich, dass wir eine Mauer mit romanischem Rundbogen bauen werden. Eine müde, um Ironie bemühte Frage, wo das denn geschehen sollte.

Im "Schülerbistro".

Und das machen wir jetzt. Nach den Ferien kommt der Rundbogen. Dann der Putz. Dann die Malerei.

2 Kommentare:

Eire hat gesagt…

Wie würdest Du die Sache mit dem romanischen Rundbogen angehen, wenn Du 126 Schüler in der Klasse hättest?

gerdbrunzema hat gesagt…

126? Keine Ahnung. Ne viel größere Mauer bauen, Teams bilden, die konkurrieren in Qualität und Geschwindigkeit. Sowas.

Echt, keine Ahnung. Das würde ich nur mit nem Kollegen zusammen machen, glaub ich.