2008-03-08

Yes they can. Maybe.



Ganz ehrlich. Ich finde den Mann beeindruckend, und ich muss lange nachdenken, um was vergleichbares zu finden. Hillary Clinton jedenfalls nicht.

Aber.

Hillary wird gewinnen. Die kann sehr viel besser Dreck schmeißen (lassen) als der. Und das funktioniert einfach in Amiland (bei uns wahrscheinlich auch).

Und wenn nicht, dann wird er gegen McCain verlieren.
Cool elegance never wins against John Wayne, son!

Und im Dreck schmeißen waren die Republikaner schon immer die größten.



Und wenn nicht, dann wird es echt gefährlich für ihn.

12 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

I'm not so sure...

gerdbrunzema hat gesagt…

Abot what?

gerdbrunzema hat gesagt…

Ich meinte:

About what.

Tss.

Anonym hat gesagt…

Ob ich den Mann beeindruckend finde oder nicht. Nachdem ich das (Musik-)Video bei Dir geschaut hatte, habe ich mir die Originalrede angehört, die in dem Video verwurstet wird. Und ich habe die ganze Zeit gedacht: das kennst Du doch, das hast Du doch schon mal irgendwo gehört...und dann habe ich mir nochmal die Rede von Martin Luther King Jr. 1963 vorm Capitol angehört. Und Herrn Obamas Rede ist einfach mal ein Plagiat. Nicht im Inhalt, schließlich fordert er hier keine Bürgerrechte für Schwarze ein. Aber im Stil und zum Teil sogar in den Redewendungen. Und es ist nicht das erste Mal, daß mich bei Herrn Obama der Verdacht beschleicht, daß er eine ganz zynische Marketingmasche reitet. Wäre ja schön wenn nicht; ich möchte ja gerne glauben, daß er authentisch ist, aber ich kann's nicht so recht.

gerdbrunzema hat gesagt…

Äh.
Ich glaube, du hast den Kontext nicht im Blick, in dem der so redet. Diese Art zu reden ist nicht von Obama, sie ist auch nicht von Herrn King, das kann man sich jeden Sonntag in einer schwarzen Kirche in USA anhören. So geht Predigt im Gospelgottesdienst.
Das interessante dabei ist vielleicht, das ihm zum Vorwurf gemacht wird, das sei gar nicht seine Kultur (die Kultur der schwarzen Sklaven in USA) die er dort vertritt. Finde ich diskutabel. Oder, nee eigentlich nicht, denn der ist fest verwurzelt in einer solchen Gemeinde. Dessen Reverend ist ein Mentor von ihm gewesen. Letztlich irrelevant.

Die Rhetorik ist brilliant, und geht letztlich auf die Bergpredigt zurück.

Das als Plagiat zu sehen, wäre so, als würfe man Norbert Blüm die grausligen Reime in seinen Karnevals-Büttenreden vor, das hätten andere vor ihm ja auch schon so schlimm gemacht.

Wer das allerdings plagiiert, sind die weißen Evangelikalen in USA, in ihren 10000 Leute fassenden Megatempeln. Gruselig verkitschte verheuchelte Plagiate von einem Predigtstil, der in echt einfach sehr beeindruckend ist. Egal ob Obama oder Martin Luther King sich dessen bedienen.

Anonym hat gesagt…

Da müßte ich jetzt ausführlicher drauf antworten, als gerade drin ist. Vielleicht über Ostern ohne Umwege.

"kdfuvwke"?!? Langsam geht's ein bißchen weit. Das waren mal nur vier Buchstaben. Auch eine Form von Inflation.

Ruwi hat gesagt…

Eines muss man bedenken: Wir sind hier nicht in der Kirche sondern im Wahlkampf. Soweit ich das überblicke, gibt es gerade echt viele Baustellen in USA: Gesundheitssystem, Immobilienkrise (viele haben ihr Häusschen verloren), McJobs, Irakkrieg undundund.

Es muss sich etwas ändern für die Menschen. Vom einem "Yes, we can" kann keiner seine Arztrechnung zahlen.

Ich kann das Hochgefühl bei den Obama-Anhängern verstehen. Das ist auch bestimmt ein toller Typ. Aber in Zeiten von medialer Stereotypisierung mit der Formel "Clinton= Eis-Lady und Technokratin" und "Obama= Der neue Kennedy" ist Vorsicht angebracht. Ich habe jedenfalls mehr konkrete politische Konzepte von Hillary gehört als von Obama.

Äh... und eins is mal klar: Neben Bush glänzt sogar Sch..... wie Gold

Ruwi hat gesagt…

ach und nochwas: das hier von Eminem ist vielleicht ein Kontrapunkt zum netten Obama. Musikalisch überhaupt nicht Meins, aber gutes Video und so.
Mosh!
http://www.youtube.com/watch?v=VOLMVQa0KD8

gerdbrunzema hat gesagt…

Wahlkampf IST Kirche in den USA. Das vergisst man schnell hier in Europa. Und was die Substanz angeht bei Clinton und der Mangel dessen bei Obama: Das wird erst wichtig gegen McCain. Soviel nimmt sich das bei den beiden nicht(Obama und Clinton getz...).
Was ich entscheidend finde: Wer kann die meiste Unterstützung mobilisieren einerseits und Gegner demotivieren, zur Wahl zu gehen andererseits. In beiden Fällen Obama. Wenn Clinton gegen McCain geht, dann wird der ganze Lewinsky-Heuchelkram recycled und alle Hillary-Hasser (und da gibt es viiieeele) werden mobilisiert.

Die ganzen Sachprobleme muss jeder, der Präsident wird, angehen. Der Punkt ist, habe ich die Leute hinter mir oder vor mir. Obama kann sie offensichtlich hinter sich bringen, Hillary Clinton hatte und hat sie immer gegen sich.

Ruwi hat gesagt…

Ich verstehe Deinen Punkt. Mir geht es um genau diese Emotionalisierung,im Wahlkampf, die in den USA diese große Rolle spielt. Das ist mir unheimlich, damit komme ich nicht klar. Wenn es um politische Inhalte gehen sollte, und mir jemand mit Jefühlen kommt, bin ick wech, wa.

Ich finde das genauso gruselig wie diese Massengottesdienste von den ganzen Erweckten da drüben. Hier fängt das ja such schon an, hab ich letztens im Fernsehen gesehen. Meine Güte, der Mann von Arche-TV hat da vielleicht einen Stuß über Mann und Frau abgelassen, finster, finster sag ich nur. Da is mir mein abgecoolter reformierter Gottesdienst lieber...


Tschuldigung, Ick kumm van Aarten in't Bohnen.. liege krank im Bett und mein Fieberwahn macht mich etwas plauderig... can anybody follow?

gerdbrunzema hat gesagt…

Jaja, ich kann follow.

Das mit die Jefühle in der Politik ist ja sone Sache. Probleme lösen kann man damit nicht. Die SPD-Stones (Steinbrück und Steinmeier) sind mir allemal Lieber als emotionale Demagogen wie Lafontaine.

Aber.

Wer Gefühle wecken und steuern kann, der kann was bewegen. That's a fact. Doar helpt de reformeerde Kerk-maneer ook nejt. Bewegen und nicht nur erledigen. Das kann gut und schlecht/böse sein.

Entscheidend ist doch, ob die Intentionen gut sind und die Potenziale zur Problemlösung da sind. Also nicht nur gut meinen, sondern gut machen.

Probleme sind sachlich, aber Probleme kooperativ lösen geht nicht ohne Gefühle. An der Stelle ist Sachlichkeit glatter Selbstbetrug.

Um nicht mißverstanden zu werden: Ich bin heilfroh, das die Mentalität hier DEUTLICH cooler ist. Aber um realistisch zu bleiben: Realität ohne Ideale ist nicht realistisch, sondern zynisch. Und Zynismus ist feige Romantik.

Ruwi hat gesagt…

Jo, alles richtich! Es ist eine Frage der Dosis, wie bei so vielen Dingen im Leben zumBeispielEukalyptusPillen.

Und auch mit den Idealen und Zynismus häs't ook recht mit.