2019-11-27

Zum Beispiel diese Druckgrafik.



Seit einigen Wochen mache ich mit gesteigerter Intensität Druckgrafiken wie die auf der Abbildung oben.  (Zu sehen hier, und zu kaufen hier).

In der Kunst/Literatur/Musik/Irgendwas sollte man frei sein. Man sollte machen was man will.

Diese Freiheit ist oft verstanden als ein Zustand der Grenzenlosigkeit. Ich habe das als etwas kraftraubendes erlebt. Als ein Strampeln in Schwerelosigkeit ohne jede Traktion, ohne irgend einen Fortschritt, aufgeregte Aktion ohne Bewegung.

Ich habe mich entschieden, mir klare und enge formale Grenzen zu setzen. Dazu habe ich noch einige prozedurale Abmachungen mit mir selber, aber davon soll hier jetzt nicht die Rede sein.

In diesen engen Grenzen ist das Gestalten so, wie ich mir das schreiben eines Sonetts vorstelle. In den Beschränkungen sind sehr viele Entscheidungen vorweg genommen, so das sich Ideen und was man so Kreativität nennt, in einem engen Korsett entwickeln müssen. Das tun sie (bei mir zumindest) erstaunlich gut. An Ideen herrscht kein Mangel.

Zwei Farben: Papier und Schwarz. Eigentlich abstrakte Formen setzen sich zusammen zu einem Gesamtbild, das als sehr einfache Darstellung irgendwelcher Gegenstände lesbar ist.
Man nennt das Zeichenfindung. Ein Zeichen für einen Ausschnitt der Welt da draussen sozusagen.

Ich habe also mit schwarzen und papierfarbenen Formen eine Tür und einen Schalter erzählt.

Ich erinnere mich an die Kurzgeschichten von Tschechow. Die fast kontextlosen Beobachtungen, die Tschechow scheinbar überflüssig erzählt. Sie lassen die eigene Vorstellungskraft auf seltsame Reisen gehen bei dem Versuch des Lesers, ihnen Bedeutung zuzuschreiben.

Die Wahrnehmungsmechanik in den Druckgrafiken ist sehr ähnlich gebaut. Und ich will mich um Himmelswillen nicht mit Tschechow vergleichen. Meine Güte.

Aber ich denke, ich bin auf einer interessanten Reise.

Und dabei kommt man auf seltsame seltsame Vorstellungen. Und die sind dann als Text formuliert auf der Rückseite des Rahmens beziehungsweise im Netz als Text neben oder unter dem Bild.

Das ist manchmal lustig, soll es aber gar nicht unbedingt immer sein. Eine kleine Atempause. Wenn sie das erzeugen, meine Druckgrafiken, dann bin ich sehr zufrieden.

Für mich bedeuten sie noch einiges mehr, aber das ist meine Sache.

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